Donnerstag, 16. April 2009

Abstecher nach Anapolis

Am Dienstag morgen fuhren wir mit dem Taxi nach Anapolis. Diese Stadt hat laut meinem Reiseführer ungefähr 1 Million Einwohner, und ist ca. 35 Kilometer von Abadiania entfernt.
So scharf auf diesen Ausflug war ich nicht, denn ich fühlte mich so gut aufgehoben in Abadiania, und fand es schade, die gute Energie wieder zu verlassen. Doch es gehörte zu unserem Programm, da ja unsere Pousada keine Mastercard akzeptiert, und man in Abadiania nicht an Geld kommt. Und zudem war dies für unseren jüngsten Reiseteilnehmer Nicola eine willkommene Abwechslung.
Erst wollte uns kein Taxi mitnehmen, weil wir zu 5. waren. Doch dann erklärte sich einer bereit, uns zu fahren. Ein junger Mann, der ausserdem noch sehr gut englisch sprach. Prommt mussten wir dann auch an einer Polizeikontrolle vorbeifahren, und Nicola musste seinen Kopf ducken, damit wir nicht rausgenommen wurden.
In Anapolis fuhr uns der Taxi-Driver erst mal durch das ganze Stadtzentrum, um uns alles zu zeigen. Bankenviertel, Blocks mit teuren Shops, Bazars mit günstiger Ware, Viertel mit Restaurants. Er gab uns seine Telefonnummer und machte uns das Angebot, uns wieder hier abzuholen. Von diesem machten wir dann auch gerne gebrauch.
Wir verbrachten dann fast den ganzen Tag in Anapolis. Alle konnten mit ihren Karten das nötige Geld an den Automaten beziehen, Nicola kleidete sich neu ein, alles coole Klamotten für wenig Geld :-), ich besorgte mir einen Regenschirm, Knirps für umgerechnet Fr. 2.50 und eine Maus fürs Laptop. Mit diesem Touchpad werde ich ich wohl nie richtig anfreunden.
Am Mittag hatten wir alle mächtig Hunger, doch das Finden eines Lokals entpuppte sich als nicht so einfach, wie wir dachten. Wir drehten ca. eine Stunde lang eine Runde um die Blocks, doch nichts wollte uns richtig gefallen. Das lag daran, dass wir uns etwas anderes vorstellten unter Restaurant, als es die Brasilianer sich gewohnt sind. Nix da mit gmütlich draussen sitzen und sich bedienen lassen. Entweder findet man Schnellimbisse mit Snacks und einem Menue, oder riesige Esshallen im Dunkeln mit Buffet. Genau dies wollten wir jedoch heute nicht, da wir in Abadiania schon jeden Tag Buffet haben, und das Essen ist zwar super fein, jedoch gleicht ein Buffet dem anderen. Etwas kulinarische Abwechslung wäre uns willkommen gewesen. Nun ja, der Hunger trieb uns schliesslich wieder an ein Buffet.
Eine ältere Frau sprach uns an und wollte sich zu sich nach Hause einladen. Sie hätte zwar nur ein Bett, aber wir dürften gerne bei ihr auf dem Fussboden übernachten, Hotels seien doch viel zu teuer. Wir dankten ihr herzlich und erklärten ihr, das wir in Abadiania bereits eine gute Unterkunft gefunden hatten.
Um ca. 4 Uhr telefonierte Bruno dem Taxi-Driver, dieser versprach, uns in 1 Std. abzuholen. Diese Zeit verbrachten wir damit, in einem Strassencafe beim Park Bom Jesus noch ein letztes Bierchen zu geniessen. Wir wussten, dass uns in der Casa ev. Operationen erwarteten, und das heisst dann, 40 Tage lang keinen Alkohol mehr konsumieren. Plötzlich mischte sich dort eine Brasilianerin in unser Gespräch ein - auf Schweizerdeutsch!!! Sie wohne seit 16 Jahren in Balsthal. Auch sie war sehr freundlich, gab uns ihre Telefonnummer, falls wir hier Probleme bekommen sollten und Hilfe bräuchten. Allgemein, bis auf 2-3 Freaks, sind uns restlos alle Menschen hier sehr zuvorkommend begegnet.
Das Taxi kam dann pünktlich wie abgemacht, und brachte uns zurück in die Pousada.
Am Abend besuchten wir die Einführung in der Casa. Ein Amerikaner weihte uns in all die Abläufe ein, und sagte uns, auf was wir uns besonders konzentrieren sollten. Nun war klar, morgen würden wir unser Primera Vez Ticket bekommen, das Ticket für die allererste persönliche Begegnung mit dem Medium Joao und der Wesenheit.
Wir sollten uns darauf vorbereiten, was wir ihn fragen wollten, es sei wichtig, sich auf etwas zu beschränken, um den Prozess besser nachvollziehen zu können.
Dies war dann auch unser Diskussionsthema beim Abendessen und beim Shake bei Frutis's.
Wer wird welches Anliegen vorbringen bei der Wesenheit? Nun ja, ich kann euch verraten, wir haben am nächsten Morgen alle etwas anderes auf den Zettel schreiben lassen vom Übersetzer, als wir uns am Abend noch vorgenommen hatten.
Ich selbst wollte um inneren Frieden bitten, doch hatte ich dann in der Nacht wieder meine altbekannten, lästigen Kopfschmerzen, die mich immer wieder begleiten. So entschied ich mich in dieser Nacht noch um. Uns wurde auch gesagt, dass es gut ist, ein Symptom vorzubringen, und das man sich nicht den Kopf über die Ursache machen zerbrechen soll. Diese kennen die Wesenheiten sowieso, und sie wissen auch, welche Art von Hilfe für uns die Beste ist.
Voller Vorfreude gingen wir an diesem Abend alle rechtzeitig ins Bett, um am nächsten Morgen zeitig, um 7.30 Uhr, in der Casa zu sein.




Hotelgarten
Aussicht über die Dächer aus meinem Zimmer
Esshalle in Anapolis, Essen gut, Ambiete gewöhnungsbedürftig
eines von vielen Musikgeschäften
dieser Kaffee schmeckt sehr gut, ein Espresso umgerechnet 25 Rappen
Preise in Real. Geteilt durch 2 gleich CHF. Schnäppchenparadies für Frauen
.....soviel das Herz begehrt :-))

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